Randstad Arbeitsbarometer 2023
Medienmitteilung
Im Rahmen des World Economic Forums (WEF) in Davos präsentierte Sander van ‘t Noordende, CEO des weltweit führenden Personaldienstleisters Randstad, am 18. Januar die Ergebnisse des jüngsten Arbeitsbarometers. Die jährlich erhobene Studie zeigt, dass ein sicherer Arbeitsplatz für Angestellte an Bedeutung gewonnen hat. Sie zeigt aber auch, dass Flexibilität und ein Gefühl der Zugehörigkeit nach wie vor wichtig bleiben. Weltweit wurden 35 000 Arbeitnehmende in 34 Märkten befragt.
Seit 20 Jahren ermittelt Randstad mit dem Arbeitsbarometer die Stimmungen und Trends von Arbeitnehmenden in Europa, in Nord- und Südamerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum. Die neueste Erhebung zeichnet folgendes Bild:
Die Haupterkenntnisse
- Mehr als die Hälfte (52 %) der Arbeitnehmenden sind besorgt, dass sich die wirtschaftliche Unsicherheit auf ihre Arbeitsplatzsicherheit auswirkt. Mehr als ein Drittel (37 %) hat Angst, die Arbeit zu verlieren. Bei der Generation Z* sind es sogar 43 %, was einem Anstieg um 10 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Fast zwei Drittel aller Arbeitnehmenden würden einen Job nicht annehmen, wenn er ihnen keine Sicherheit bietet.
- Trotz makroökonomischer Turbulenzen wünschen sich Arbeitnehmende von ihrem Arbeitgeber weiterhin hohe Flexibilität, eine ausgewogene Work-Life-Balance sowie geteilte Wertvorstellungen. 61 % der Befragten würden einen Job nicht annehmen, wenn dadurch ihre Work-Life-Balance gefährdet wäre und mehr als 42 % geben an, dass sie ihre Arbeit kündigen würden, wenn der Arbeitgeber ihren Forderungen nach besseren Anstellungsbedingungen nicht entspricht. Ein Drittel (33 %) wäre lieber arbeitslos als unglücklich am Arbeitsplatz.
- Um die aktuelle Krise der steigenden Lebenshaltungskosten zu bewältigen, hat ein Viertel der Arbeitnehmenden (25 %) einen zweiten Job angenommen oder sucht nach einem solchen. Ein Fünftel (21 %) zieht eine Kündigung in Erwägung, um während der Krise dank eines höheren Salärs besser über die Runden zu kommen.
- Fast drei Viertel (70 %) sind der Meinung, dass sie aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht so früh in den Ruhestand gehen können, wie sie es sich wünschen würden.
Flexibilität und Sinnhaftigkeit bleiben zentrale Anforderungen für Arbeitnehmende
Die Pandemie hat bei den Arbeitnehmenden insbesondere punkto Flexibilitätsanforderungen Spuren hinterlassen: Für 83 % der Befragten sind flexible Arbeitszeiten bei der Jobsuche entscheidend und wichtiger als Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten (76 %) oder Mutter- und Vaterschaftsurlaub (62 %). Fast drei Viertel (71 %) geben an, dass ihnen Flexibilität in Bezug auf den Arbeitsort wichtig ist.
Bedeutend ist für Arbeitnehmende auch, dass sie die Werte und Ziele des Unternehmens, für das sie arbeiten, teilen. Mehr als die Hälfte (54 %) würde einen Job kündigen, wenn sie sich in einer Firma nicht dazugehörig fühlen. Für die Generation Z* schlägt dieser Wert mit 61 % besonders nach oben aus.
Neue Einnahmequellen und höheres Rentenalter als Folgen wirtschaftlicher Unsicherheit
Auch wenn Flexibilität und Sinnhaftigkeit nicht an Bedeutung einbüssen, haben das aktuell schwierige wirtschaftliche Umfeld, die steigenden Lebenshaltungskosten sowie die Inflation deutliche Konsequenzen: Um in der Krise zurechtzukommen, suchen Arbeitnehmende vermehrt nach einem zusätzlichen Job (25 %) oder ziehen in Erwägung, ihre Position zu kündigen (21 %), um einer besser bezahlten Arbeit nachzugehen. Die düstere Wirtschaftslage hat auch zur Folge, dass viele ältere Arbeitnehmende ihre Pläne für den Ruhestand überdenken. Einer der deutlichsten Stimmungsumschwünge ist in Bezug auf das Rentenalter zu beobachten: Während letztes Jahr noch 61 % glaubten, dass sie vor 65 in den Ruhestand gehen würden, sind es jetzt nur noch die Hälfte. 70 % der Befragten geben an, dass Geldsorgen sie daran hindern, im gewünschten Alter in Pension zu gehen. Mehr als ein Viertel (26 %) der Baby-Boomer** zögern ihren Ruhestand aufgrund ihrer finanziellen Lage hinaus. Dies hat positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt der Zukunft, da der steigende Talente-Mangel, dank den älteren Arbeitnehmenden etwas entschärft werden kann. Voraussetzung ist allerdings, dass Unternehmen die Bereitschaft haben, auch Ü50 bis zu ihrer ordentlichen Pensionierung oder sogar darüber hinaus zu beschäftigen.
Talentknappheit bleibt auch in Zukunft bestehen
Dennoch: Am Weltwirtschaftsforum in Davos betont Sander van 't Noordende, CEO von Randstad, dass die Talentknappheit auch in Zukunft bestehen bleibt. Für Unternehmen bedeutet das: «Um Arbeitnehmende anzuziehen und halten zu können, müssen Unternehmen die Erwartungen der Arbeitnehmenden erfüllen. Das oberste Ziel von Firmen muss es sein, einen glücklichen, integrativen und inspirierenden Arbeitsplatz zu schaffen, an dem sich die Menschen zugehörig fühlen.» Arbeitgeber müssen in der aktuellen Situation nochmals einen Zahn zulegen, sagt van 't Noordende: «Die Unterstützung bei den Lebenshaltungskosten wird zu einem neuen Unterscheidungsmerkmal im ständigen Kampf um Talente.» Arbeitnehmende erwarten zunehmend, dass sie vom Arbeitgeber bei der Bewältigung der aktuellen Krise unterstützt werden – sei es in Form von Gehaltserhöhungen, Subventionen oder monatlichen ‘Pay Boosts’. Der Arbeitsbarometer 2023 zeigt, dass viele Arbeitgeber dies bereits tun. Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihnen die Firma in der aktuell schwierigen Wirtschaftslage unter die Arme greift.
*Generation Z - 18-24 Jahre alt
**Baby-Boomer - 55-67 Jahre alt
Über den Randstad Arbeitsbarometer
Der Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt. Die Studie wird in 34 Märkten in den Regionen Europa, Asien-Pazifik und Amerika erhoben. Diese Studie ist eine der grössten unabhängigen Arbeitsmarktforschungen. Sie wird einmal im Jahr veröffentlicht und zeichnet ein umfassendes Bild der Stimmungen und Trends auf dem Arbeitsmarkt. Die Befragung wird online unter Personen im Alter von 18 bis 67 Jahren durchgeführt, die mindestens 24 Stunden pro Woche erwerbstätig sind (mindestens 90 %) oder Einzelunternehmer oder arbeitslos sind, aber eine künftige Arbeitssuche in Betracht ziehen. Die Mindeststichprobengröße beträgt 500 Interviews pro Markt. Das Dynata-Panel wird für die Stichprobenziehung verwendet.
Diese Umfrage wurde zwischen dem 18. und 30. Oktober 2022 in Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Hongkong SAR, Indien, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz, Singapur, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten von Amerika durchgeführt.
Über Randstad
Als der weltweit grösste Personaldienstleister haben wir uns bei Randstad zum Ziel gesetzt, der am meisten geschätzte "Partner für das Arbeitsleben" zu werden und so viele Menschen wie möglich dabei zu unterstützen, ihr wahres Potenzial während ihres gesamten Arbeitslebens auszuschöpfen. Wir bieten Unternehmen die qualitativ hochwertigen, vielfältigen und flexiblen Arbeitskräfte, die sie benötigen, und helfen den Menschen, passende Jobs zu finden und in der sich ständig verändernden Arbeitswelt interessant zu bleiben. 2021 haben wir mehr als zwei Millionen Menschen dabei geholfen, einen für sie passenden Arbeitsplatz zu finden, 235.000 Kunden bei ihren Personalbedürfnissen beraten, von der Talentakquise bis zum gesamten Personalmanagement, und über 450.000 Menschen geschult. Wir nutzen Daten und Technologie, um die richtige Beratung zum richtigen Zeitpunkt und in grossem Umfang zu bieten, während unsere Berater an fast 5.000 Standorten in 38 Märkten Talenten und Kunden persönlich, engagiert und menschlich Aufmerksamkeit schenken. Es ist diese Kombination aus Tech und Touch, die uns einzigartig macht.
Randstad wurde 1960 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Diemen in den Niederlanden. Im Jahr 2021 beschäftigte Randstad durchschnittlich 39.530 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 24,6 Milliarden Euro. Randstad N.V. ist an der Euronext Amsterdam notiert. Für weitere Informationen siehe www.randstad.com
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