Medienmitteilung
Randstad Arbeitsbarometer Q4/2016
Wahrnehmung der Digitalisierung durch Arbeitnehmende
Der Randstad Arbeitsbarometer zeigt, dass die Schweizer Unternehmen bezüglich der Digital-Strategie gegenüber anderen Ländern Aufholbedarf haben. Zudem gibt die Hälfte aller Schweizer Umfrage-Teilnehmenden an, sich mehr digitale Fähigkeiten aneignen zu müssen, um zukünftig auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu haben.
Wenig Schweizer Unternehmen besitzen eine Digital-Strategie
Obwohl 75 % der Schweizer Umfrage-Teilnehmenden angeben, dass jedes Unternehmen eine Digital-Strategie haben sollte, machen nur 51 % der Befragten die Angabe, dass ihr Arbeitgeber tatsächlich eine hat. Mit diesen Werten liegt die Schweiz unter dem globalen Durchschnitt. In vielen anderen Ländern hat die Digitalisierung bereits eine grössere Gewichtung. Global sind nämlich 84 % der Teilnehmenden über-zeugt, dass jedes Unternehmen eine digitale Strategie haben sollte und 59 % bestätigen, dass ihr Arbeit-geber auch eine hat. Für die Schweizer Arbeitgeber besteht also deutlich Handlungsbedarf - entweder eine Digital-Strategie zu erarbeiten oder ihre Mitarbeitenden über die bestehende Strategie zu informieren.
Jonathan Isenring, Co-Founder des Digital Festivals in der Schweiz, sieht verschiedene mögliche Ein-flussfaktoren für die Studienresultate der Schweiz: «In der Schweiz gibt es tendenziell immer noch einige Branchen und Firmen, welche sich bezüglich Digitalisierung in einer Komfortzone befinden. Vielleicht haben sie zu wenig Druck, eine digitale Strategie zu entwickeln. Ein weiterer Faktor ist vermutlich auch die eher zurückhaltende, Understatement-Haltung der Schweizer, die sich selbst tiefer und weniger opti-mistisch einschätzen als andere Länder und Kulturen dies tun.»
Schweizer Arbeitnehmer fühlen sich dem digitalen Wandel gewachsen
Die digitale Arbeitswelt erfordert andere Fähigkeiten als momentan vorhanden sind - dieser Aussage stimmen 63 % aller Schweizer Umfrage-Teilnehmenden zu. Hingegen meint nur die Hälfte aller Schweizer Befragten, sich mehr digitale Fähigkeiten aneignen zu müssen, um ihre zukünftige Arbeitsmarktfähigkeit zu sichern.
Liegt diese Einschätzung an der fortschrittlichen Bildungslandschaft Schweiz? Toni Schmid, Betriebsöko-nom FH und Geschäftsführer der FH SCHWEIZ, dem nationalen Dachverband für Absolventinnen und Absolventen von Schweizer Fachhochschulen schätzt die Studienresultate folgendermassen ein: «Gerade an Fachhochschulen, wo die praktische Anwendung sehr wichtig ist, waren die Themen der Digitalisierung schon immer präsent und sie werden laufend vertieft. Dies geschieht innerhalb der Fachbereiche oder aber zwischenzeitlich mit spezialisierten Departementen oder Kooperationen. Die Absolventinnen und Absolventen sind also gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Das bestätigen auch die sehr tiefen Ar-beitslosenquoten beim Übertritt der Studierenden in den Beruf. Insofern ist dieses Abschneiden in den hinteren Rängen als höchste Auszeichnung zu verstehen.»
Männliche Digital Natives wollen sich digital weiterbilden
Schweizer Männer haben tendenziell eher das Gefühl, sich digitale Fähigkeiten aneignen zu müssen als die Schweizer Frauen. Im Alter von 18 - 24 Jahren ist die Differenz extrem stark. Männliche Digital Natives sind mit 77 % überzeugt davon, dass sie mehr digitale Fähigkeiten benötigen, um in Zukunft noch eine Stelle zu finden. Bei den weiblichen Digital Natives liegt diese Zahl nur bei 47 %.
Randstad Mobility Index
Der Randstad Mobility Index gibt an, wie viele Arbeitnehmende davon ausgehen, innerhalb der nächsten sechs Monate eine neue, vergleichbare Stelle anzunehmen. Der Index liefert umfassende Erkenntnisse der Stimmungen und Trends auf dem Arbeitsmarkt. In der Schweiz ist der Index im vierten Quartal 2016 von 100 auf 101 Punkte (+1) gestiegen.