Viele Unternehmen auf der ganzen Welt konzentrieren sich derzeit darauf, die unmittelbaren Auswirkungen von COVID-19 auf ihre Geschäftstätigkeit zu meistern. In der HR-Abteilung konzentrieren sich Manager auf die dringendsten Herausforderungen der aktuellen Situation, wie z.B. der Erleichterung einer sicheren Rückkehr zum Arbeitsplatz und das Schliessen von Personallücken.
Über diese kurzfristigen Prioritäten hinaus ist es jedoch wichtig zu überlegen, wie sich die Pandemie nachhaltig auf die Einstellung und andere HR-Aktivitäten auswirken kann. Welche dauerhaften Veränderungen können wir erwarten, wenn sich Arbeitgeber und die ganze Welt langsam von dieser Krise erholen?
Eine Zunahme virtueller Rekrutierungsverfahren
Die physische Distanz und andere durch COVID-19 verursachte Einschränkungen haben dazu geführt, dass viele Rekrutierungsaktivitäten in die virtuelle Umgebung verlagert wurden, grösstenteils aus Gründen der Notwendigkeit. Obwohl ihnen der Übergang zur virtuellen Rekrutierung aufgezwungen wurde, haben viele Arbeitgeber möglicherweise erkannt, dass diese Methoden nicht nur effektiv, sondern auch äusserst vorteilhaft sind.
Moderne Technologien eröffnen eine Vielzahl von Möglichkeiten, um aus der Ferne mit Kandidaten in Kontakt zu treten, ihre Eignung für die betreffende Stelle zu evaluieren und sie mit höchster Effizienz durch den Einstellungsprozess zu führen.
Vorstellungsgespräche per Video können zum Beispiel schneller, einfacher und kostengünstiger sein als persönliche Gespräche, nicht nur für den Arbeitgeber, sondern auch für Bewerber. Ausserdem bieten sie Vorteile wie Aufzeichnungsfunktionen – damit sowohl der Interviewer als auch die Befragten zurückblicken und das Ereignis bewerten können – sowie Optionen für Bewerber, um ihre Antworten in verschiedenen Formaten, wie Audio oder Video, bereitzustellen.
Andere technologiegestützte Verfahren wie virtuelle Rekrutierungsveranstaltungen und automatisierte Referenzprüfungen gewinnen derzeit ebenfalls an Bedeutung.
Direkte Interaktion und persönliches Engagement werden auch in Zukunft wichtige Elemente des Rekrutierungsprozesses sein, aber Unternehmen, die von modernsten Einstellungstechnologien profitiert haben, werden diese auch in Zukunft nutzen.
Mehr Home Office
Die Arbeit von Zuhause wurde bereits vor dem Ausbruch von COVID-19 immer häufiger genutzt. Untersuchungen von Deloitte ergaben, dass in der Schweiz ein Anstieg von 50 % der Arbeit im Home Office stattgefunden hat.
Die Umfrage COVID-19 CFO Pulse von PwC ergab, dass im Juni nur 26 % der Finanzmanager einen Produktivitätsverlust infolge der Umstellung auf die Arbeit im Home Office erwarteten, verglichen mit 45 % zwei Monate zuvor. Mehr als die Hälfte (52 %) der Befragten gaben an, Schritte zu unternehmen, um die Erfahrung im Home Office zu verbessern und sie zu einer dauerhaften Option für die Mitarbeitenden zu machen.
«Mit der langsamen Wiedereröffnung einer Reihe von Volkswirtschaften wird immer deutlicher, dass Unternehmen eine Schlüsselrolle dabei spielen, wie wir mit einem Virus zu leben lernen, der nach wie vor eine Bedrohung darstellt. Unternehmen müssen die richtigen Massnahmen ergreifen, um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten und nach neuen Arbeitsmethoden zu suchen, um zu überleben und in Zukunft erfolgreich zu sein.» – Melanie Butler, Partnerin bei PwC UK.
In Bezug auf die Rekrutierung könnten Unternehmen die Arbeit im Home Office zu einem wichtigen Bestandteil ihres Mitarbeiterwertversprechens (EVP) machen, um bei hochrangigen Kandidaten ein viel grösseres Interesse wecken.
Vertrauen in temporäre Talente
Die COVID-19-Krise hat einen der wichtigsten Vorteile aufgezeigt, den Unternehmen aus dem Einsatz von temporären Mitarbeitenden ziehen können: sofortigen Zugang zu erfahrenen, bewährten Talenten, wenn Sie sie am dringendsten benötigen. In Zeiten schwankender Nachfrage oder wenn es schwierig ist, die Kapazität zu finden, die Sie für Ihre fest angestellten Mitarbeitenden benötigen (aufgrund von Krankheit oder aus anderen Gründen), können temporäre Mitarbeitende eine Lösung bieten.
Ein engagierter HR-Partner kann Sie dank lokaler Arbeitsmarktkenntnisse und Zugang zu zuverlässigen Talentpools dabei unterstützen, die benötigten Mitarbeitenden kurzfristig zu finden.
Sie können auch Lösungen für die Personalplanung nutzen, welche die kurzfristige Einstellung von temporären- und projektgebundenen Mitarbeitenden erleichtern. Auf diese Weise können Sie die benötigte Personalkapazität ohne die Kosten und die Komplexität einer Festanstellung sichern.
Diese Art von Instrumenten hat sich in den beispiellosen Umständen von COVID-19 als besonders nützlich erwiesen, und sie wird auch nach dem Ende der Krise für viele Arbeitgeber weiterhin einen wichtigen Zweck erfüllen.
Mehr Sorgfalt und Kommunikation
Die Gefahr für das physische Wohlbefinden ist nicht das einzige gesundheitliche Problem, das sich aus der Pandemie ergibt. Psychische Gesundheitsprobleme wie Stress, Angstzustände und Depressionen spielen ebenfalls eine grosse Rolle. Dies ist von grosser Bedeutung für Arbeitgeber, die sich um ihre Mitarbeitenden kümmern und Menschen dabei helfen möchten, ihre Gesundheit langfristig zu schützen.
Untersuchungen der Open University of Catalonia haben ergeben, dass zwei Drittel der Menschen in Spanien (67 %) und fast sechs von zehn Bürgern des Vereinigten Königreichs (57 %) und Italiens (59 %) sich im Laufe dieser Gesundheitskrise niedergeschlagen, depressiv oder hoffnungslos in Bezug auf die Zukunft gefühlt haben.
Es gibt viele Schritte, die Arbeitgeber unternehmen können, um das psychische Wohlbefinden der Belegschaft zu fördern, z.B. indem sie finanzielle Hilfe durch gesundheitliche Vorteile anbieten oder einfach einen Kanal bereitzustellen, über den Menschen ihre Gedanken äussern können, indem sie mit ihren Kollegen oder Managern sprechen.
Ähnlich wie bei der Arbeit im Home Office kann es Ihnen dabei helfen, starke Kandidaten zu gewinnen und Ihr Arbeitgeber-Branding zu stärken, wenn Sie diese Angebote in der Rekrutierungsphase zu einem Teil Ihres EVP machen.
Wenn die virtuelle und Online-Rekrutierung zu einer Ihrer wichtigsten HR-Prioritäten geworden ist, lesen Sie das Whitepaper von Randstad.