Der Flughafen Zürich belegte dieses Jahr den zweiten Platz der attraktivsten Arbeitgeber der Schweiz. Die letzten Jahre belegte der Flughafen Zürich jeweils den 5. Platz und dieses Jahr ist der Sprung in die Top 3 gelungen. Mit Bruno Zanella, Head Human Resources bei Flughafen Zürich spreche ich über deren Arbeitgebermarke.
Herr Zanella, wie erklären Sie sich den erfreulichen Sprung von Platz 5 auf das Siegerpodest?
Die Flughafen Zürich AG bietet viele spannende Aufgaben in einem interessanten Umfeld und hat eine positive Ausstrahlung. Das gute Image verdankt der Flughafen einem sicheren und reibungslosen Betrieb im Faszinationsumfeld Fliegen. Die hohe Qualität ist nur dank motivierten und engagierten Mitarbeitenden möglich. Da will man einfach dazu gehören.
Der Flughafen Zürich ist am wachsen. Inwiefern merken Sie, dass Ihnen Ihre Arbeitgebermarke hilft, das benötigte Personal zu finden?
In der Tat haben wir keine grossen Probleme geeignete Mitarbeitende zu finden. Der Bewerbungseingang auf ausgeschriebene Stellen ist erfreulich. Wenn Kandidatinnen und Kandidaten eingeladen werden, realisieren diese einen effizienten Prozess und spüren vor allem eine positive Unternehmenskultur. Dies bewirkt, dass auch der Bauch sagt, dass man hier arbeiten will. Die finanziellen Rahmenbedingungen, gute Sozialleistungen und Lohnnebenleistungen sowie Entwicklungsmöglichkeiten müssen selbstverständlich auch stimmen.
Die diesjährige Verleihung des Randstad Awards stand unter dem Motto «Engagement». Was unternehmen Sie, damit Ihre Mitarbeitenden langfristig engagiert bleiben?
Unsere HR Politik fokussiert primär auf eine gute Führungskultur, da diese den grössten Hebel auf die Zufriedenheit und somit das Engagement der Mitarbeitenden hat. Die gute Führungskultur wird dank Vorgesetzten realisiert, welche über eine hohe Sozialkompetenz verfügen und die Mitarbeitenden gezielt fordern und fördern können. Wir vom HR müssen Einfluss haben und nehmen, damit die Positionen mit geeigneten und gut ausgebildeten Vorgesetzten besetzt sind. Weiterbildungen werden deshalb ebenfalls gerne unterstützt.
In unserer diesjährigen Employer Branding Studie kam heraus, dass vor allem Frauen und die Generation Z ein angenehmes Arbeitsklima sehr schätzen und es sogar als Hauptgrund angeben, weshalb sie bei ihrem Arbeitgeber bleiben. Was macht das Arbeitsklima beim Flughafen Zürich einzigartig?
Der positive Spirit der Flughafen Mitarbeitenden. Wir sprechen vom Flughafenvirus. Ist man von diesem befallen, bleibt die Faszination erhalten und man will weiterhin am Flughafen arbeiten. Natürlich kann dieses Virus nur auf einem guten Nährboden gedeihen, welcher die bereits erwähnte positive Unternehmenskultur bildet. Wir achten auch auf eine Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden. Zudem zahlt sich eine gesunde Work-Life Balance langfristig ebenso aus.
Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen im Employer Branding für Schweizer Unternehmen im Allgemeinen und für den Flughafen Zürich im Speziellen?
Im Allgemeinen empfinde ich es als wichtig, dass nicht einfach ein Budget verwendet wird, damit ein externes Beratungsunternehmen ein positives Employer Branding kreiert. Folgen auf die Employer Branding Versprechen nicht die Beweise, zerfällt dieses rasch. Wichtig ist die positive Führungs- resp. Unternehmenskultur. Wurde diese aufgebaut, gilt es diese positiv gelebte Unternehmenskultur nach aussen zu transportieren. Das ist eine kommunikativ anspruchsvolle Aufgabe.
Der Flughafen Zürich ist der zweitbeliebteste Flughafen der Welt und der zweitbeliebteste Arbeitgeber der Schweiz. Was unternehmen Sie, um nächstes Jahr jeweils auf den 1. Platz zu kommen?
Wir sind sehr stolz, dass wir bereits zu den beliebtesten Flughäfen und Arbeitgebern zählen. Ob wir Nr. 1, 2, 3 oder 4 sind, ist dabei sekundär. Dieses Niveau zu halten und in der vordersten Liga zu bleiben, ist unser Ziel. Dafür setzen wir uns mit viel Engagement ein!
Dieses Interview wurde schriftlich geführt.
Kurztext zur Person:
Bruno Zanella arbeitet seit 2009 bei der Flughafen Zürich AG und ist Stiftungsratspräsident der Pensionskasse BVK. In seiner Freizeit nutzt der zweifache Vater und Marathonläufer die Flughäfen als Privatpilot.